Erschließung B-Plan Nr. 72 GG „St. Arnold“ in Neuenkirchen

Bei der Erschließungsplanung des GG „St. Arnold“ war neben der klassischen Erschließungsplanung (Trennkanalisation, Verkehrsanlagen) eine Behandlung des Niederschlagswassers und eine gedrosselte Einleitung in das Gewässer gefordert. Als Ergebnis der Variantenuntersuchung „Regenklärbecken (RKB) vs. Retentionsbodenfilter (RBF)“ wurde aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen die Anlage eines RBF geplant. Vorgeschaltet ist ein unbelüfteter Sandfang mit Tauchwand, um Grobstoffe zurückzuhalten.

Die Reinigung im RBF erfolgt primär durch Filtration, die einen nahezu vollständigen Rückhalt von Feststoffen und daran gebundenen Schadstoffen bewirkt. Die Auslegung und Bemessung des Filters erfolgte mit dem Programm KOSIM. RBF und RRB werden aufgrund hoher Grundwasserstände mit Ton abgedichtet, die Auftriebssicherheit wurde nachgewiesen. Der gedrosselte Abfluss aus dem RBF wird (bis auf die Restentleerung) über das Heberprinzip gewährleistet, um auf eine dauerhafte, ressourcenintensive Förderung des Abflusses mit Pumpen verzichten zu können.

Als Vorflut für die Ableitung des Niederschlagswassers dient das Gewässer östlich des GG. Das gereinigte Niederschlagswasser aus dem Retentionsbodenfilter wird im geplanten Regenrückhaltebecken (als Trockenbecken) zwischengespeichert und gedrosselt in das Gewässer eingeleitet.

Das Schmutzwasser wird über ein geplantes Schmutzwasser-Druckentwässerungssystem und Kleinpumpwerke auf den Grundstücken in ein bestehendes Druckentwässerungssystem gefördert.